Was ist Kung Fu?
Im alten China bedeutete der Begriff „Kung Fu“, hart zu arbeiten, sorgfältig zu studieren und Geschicklichkeit zu üben. Dies konnte sich auch auf solche Künste wie Malerei, Poesie oder Kochen beziehen. Solange der Lernende auf das Ziel der Vortrefflichkeit und der Perfektion in seiner Kunst hinarbeitete, sagte man, er sei erfüllt vom „Kung Fu“.
Später änderte sich die Bedeutung und bezog sich insbesondere auf die vielen chinesischen Kriegskünste. Noch heute hat der Begriff etwas von der ursprünglichen Bedeutung beibehalten, denn es erfordert harte Arbeit, fleißiges Studium und ständiges Praktizieren, um die Kunst des Kung Fu zu erlangen.
Kung Fu dient nicht nur der Selbstverteidigung, sondern vor allem auch der Förderung der Gesundheit und der Erziehung von Körper und Geist.
Kung Fu – seine Geschichte
Der Geschichte nach, hatte Kung Fu seinen Ursprung vor mehr als 1500 Jahren im Shaolintempel, einem buddhistischen Kloster zum Studium der Religion, der Philosophie und der Politik. Dort benutzten die Mönche Yoga, um ihren von den Studien erschöpften Geist und Körper im Gleichgewicht zu halten. Die Mönche glaubten, daß eine gesunde Entfaltung des Geistes nur durch einen disziplinierten Körper erreicht werden könne.
Als nun ein indischer Prinz namens Tamo (557 n. Chr./ Liung Dynastie) – ebenfalls buddhistischer Mönch – den Tempel besuchte, sah er, daß die Mönche ihre meditativen Praktiken ziemlich dürftig ausübten. In der Tat schliefen die Mönche oftmals während der Meditation ein. Tamo folgerte, daß vielleicht die sitzenden Stellungen des Yoga dazu beitrugen und deshalb lehrte er den Mönchen eine Anzahl von Bewegungen, die er die „18 Hände des Lo-Han“ (der 18 Hände Buddha) nannte. Diese Bewegungen waren tänzerisch natürlich, enthielten aber auch anstrengende Körper übungen und Techniken zur Stärkung des Atmungssystems und der Muskulatur.
Später wurden Bewegungen hizugefügt, die der Selbstverteidigung dienen sollten. Diese wurden nach Tamos Tod von nachfolgenden Mönchen auf 72 erweitert, wobei gleichermaßen Wert auf Gesten für den meditativen Tanz, wie auch auf Techniken der Selbstverteidigung gelegt wurde. Als die Mönche in der Tierwelt neue Bewegungen entdeckten, teilten sich die Bewegungen bald in 5 grundlegende Gruppen (Stile).
Diese 5 Stile waren der Leopard, der weiße Kranich, der Tiger, der Drachen und die Schlange. Jeder Stil studierte die Bewegungen seines tierischen Namensvetters und benutzte sie in seinem System. Das war jedoch nicht das Ende der Entwicklung des Kung Fu. Als später der Tempel zerstört wurde, lehrten nur die fünf dem Tod entronnenen Mönche den Tempel-Box-Stil weiter.
Bald fand Kung Fu seinen Weg in andere Länder. Nachdem es modifiziert und den Bedüfnissen der dort lebenden Menschen angepasst wurde, änderte es sich in Selbstverteidigungskünste wie Jiu Jitsu, Judo, Karate, Tae-Kwon-Do und viele andere.